Deutsche Post will erneut Porto erhöhen
Nach den Vorstellungen des Unternehmens sollen die Kosten auf bis zu 90 Cent pro Brief in 2019 steigen. Zulässig wäre aber derzeit nur ein Anstieg von 70 auf 73 Cent. Als Grund gibt die Post den voranschreitenden Prozess der Digitalisierung an.
Die Deutsche Post will das Porto für Briefe erhöhen. Ginge es nach den Wünschen des Unternehmens, würde das Porto auf bis zu 85 oder 90 Cent pro Brief steigen. Offenbar wirken Vertreter des Postdienstleisters im Bundeswirtschaftsministerium auf eine Änderung der Porto-Berechnungsregeln hin. Demnach sollen die Preise für den Versand von Briefen statt im April erst Sommer 2019 steigen, dann aber stärker als erwartet. Zunächst hatte die Bundesnetzagentur der Post einen Erhöhungsspielraum von 4,8 Prozent eingeräumt. Nun aber gesteht das Ministerium eine deutlich höhere Umsatzrendite zu. Dazu soll der bisherige gebräuchliche europäische Vergleichsmaßstab zugunsten der Deutschen Post AG angepasst werden. Die begründet die notwendige Preiserhöhung mit dem sinkenden Briefaufkommen durch die Digitalisierung. Die letzte Erhöhung gab es 2016, damals stieg das Briefporto von 62 auf 70 Cent.
Für den invoicefetcher®-Gründer Phillip Strauch war das schon vor über 10 Jahren ein vorhersehbarer Prozess: "Damals war ich zufällig in der Poststelle eines großen Unternehmens. Der Rechnungsanteil der Eingangspost lag dort bei etwa 80 Prozent. Das Verrückte daran: Das waren digital erstellte Rechnungen, die dann analog per Post gegen Porto verschickt wurden. Beim Empfänger angekommen, wurden die analogen Rechnungen für die Weiterverarbeitung wieder digitalisiert – ich konnte es kaum glauben, was für ein Wahnsinn!" Das war im Jahr 2008. Damals betrug das Rechnungsaufkommen in Europa nach den Zahlen des Billentis-Berichts etwa 28 Milliarden Stück, davon wurden jedoch nur fünf Prozent digital verschickt.
"Mir war klar: Das ist ökonomisch und ökologisch nicht vertretbar. Natürlich ist eine Veränderung wie die Digitalisierung ein komplexer Prozess. Solche Prozesse erzeugen unter Umständen temporär groteske Auswüchse. Das zu beobachten war eine Art Initialzündung für die Idee, invoicefetcher® zu entwickeln", sagt Phillip Strauch. Hinzu kam der Umstand, dass seine Eltern ihn bei jedem Besuch baten, ihre digitalen Rechnungen von Providern aus überladenen und unübersichtlichen Onlineportalen herunterzuladen. Diese hatten außerdem nicht einmal gemeldet, wenn neue Rechnungen hinterlegt worden sind. Das sei nicht nur schlechter Service, sondern einfach nur irre nervig, findet Phillip Strauch. Firmen müssten eigens Mitarbeitende beschäftigen, die sich darum kümmern.
Der Trend zur digitalen Rechnung wird immer größer!
"Heute holen wir mit invoicefetcher® regelmäßig und vollautomatisch die digitalen Rechnungen aus dem Shop der Deutschen Post AG, dem DHL-Geschäftskundenportal und von DHL eBilling ab. Also dem Unternehmen, das nach eigenen Angaben die Preise wegen des zurückgehenden Briefverkehrs anheben muss, um in der Zukunft weiterhin effektiv arbeiten zu können", führt Strauch aus. invoicefetcher® holt ebenso die Rechnungsbelege der konkurrierenden Versandtdienstleister ab, unter anderem von UPS, FedEx, Transglobalexpress und Illox.
Sie können für jede Briefmarkenbestellung auf https://shop.deutschepost.de Ihre Rechnung manuell in mehreren Schritten herunterladen oder diese Tätigkeit durch invoicefetcher® automatisieren.
So laden Sie Ihre Rechnung im Shop der Deutsche Post herunter:
- Melden Sie sich mit Ihrem Benutzerkonto an, tragen Sie dazu Benutzername und Passwort ein und klicken Sie dann auf Jetzt anmelden.
- Gehen Sie zu Mein Konto um zur Kontoübersicht zu gelangen.
- Wechseln Sie in den Reiter Auftragshistorie.
- In der Spalte Rechnungs-Nr. können Sie Ihre Rechnung als PDF-Rechnung herunterladen.
Tatsächlich musste sich der Jungunternehmer Phillip Strauch mit seiner Idee noch knapp drei Jahre gedulden, bis ab dem 01. Juli 2011 mit dem Steuervereinfachungsgesetz elektronische Rechnungen den klassischen Papierrechnungen gleichgestellt wurden. Seit November 2018 machte die Deutsche Bundesregierung vom § 4a des E-Government-Gesetzes Gebrauch, in dem seither mit dem Datenaustauschstandard XRechnung detaillierte Vorgaben für die elektronischen Rechnungen gemacht werden. Ab dem 27. November 2020 sind Rechnungen an öffentliche Auftraggeber zwingend elektronisch zu erstellen. „Das führt ganz einfach dazu, dass der Trend der digitalen Rechnung noch mehr verstärkt wird. Das Briefaufkommen wird weiterhin abnehmen. Die Frage ist, wie hoch die Deutsche Post AG das Porto noch schrauben will, wenn sie irgendwann kaum noch Postsendungen verteilt", sagt dazu der invoicefetcher®-CEO. "Wir sind jedenfalls gerüstet und treiben mit unserem Unternehmen die Digitalisierung voran. Ich halte das für den richtigen Weg! invoicefetcher® wird eine digitale Rechnungs-Postbox für Kunden und Lieferanten“, kündigt Phillip Strauch an.
Tatsächlich nimmt das Briefaufkommen seit Jahren kontinuierlich ab. Dennoch werden in Deutschland noch immer Milliarden für Briefpost ausgegeben. Mit über 18,6 Millionen Sendungen ist Deutschland im europäischen Vergleich Spitzenreiter, gefolgt vom Noch-EU-Mitglied Großbritannien mit 16,1 Millionen Sendungen. Frankreich belegt den dritten Platz mit 11,5 Millionen – und dann kommt eine Weile nichts. Italien liegt mit knapp unter drei Millionen Sendungen auf Platz vier. In Deutschland werden demnach über 13 Milliarden Euro allein für Briefe ausgegeben. „Ich halte das überhaupt nicht für zeitgemäß“, kommentiert der invoicefetcher®-Chef diese Zahlen. "Seit Ray Tomlinson im Jahr 1971 die erste E-Mail versendete, ist nun wirklich viel Zeit vergangen – Zeit sich mit den aktuellen Entwicklungen auseinanderzusetzen", sagt Strauch. "Und wir müssen uns um unsere Postbotinnen und Postboten keine Sorgen machen. Sie werden uns ja erhalten bleiben, denn das Paketaufkommen steigt weiter." Übrigens: Obwohl die Deutsche Post gesetzlich verpflichtet ist, täglich Post zuzustellen, kommt sie dem nicht mehr nach.
Haben Sie Lust, monatlich Ihre Rechnungen aus 20 Online-Portalen zusammenzusuchen?
Dabei ist Digitalisierung nicht automatisch eine Vereinfachung des Lebens oder die ersehnte Effizienzsteigerung in Unternehmen. Kamen die Rechnungen vorher beispielsweise per Post im besten Falle an einem Ort im Unternehmen an, stellen heute Dienstleister digitale Rechnungen in eigenen Portalen bereit. Nicht wenige verzichten dabei sogar auf den Versand der Rechnung per E-Mail. „Haben Sie Lust, monatlich Ihre Rechnungen aus 20 Online-Portalen zusammenzusuchen? Das kostet Sie Stunden! Wenn Sie ein sehr hohes Rechnungsaufkommen haben, können Sie das nicht bewältigen. Und genau das ist die Idee von invoicefetcher® - wir erledigen das für Sie“, erklärt der Unternehmer. Denn die Digitalisierung solle und könne mit den richtigen Tools richtig Spaß machen und viel mehr, als nur Bahnhofsuhren im Takt zu halten. Digitalisierung sei außerdem vor allem Automatisierung und Zusammenarbeit.
Fakt ist auch: Der klassische Geschäftsbrief ist dabei, eine Rarität zu werden. Selbst Verträge werden heute mit zunehmender Tendenz auf elektronischem Wege bearbeitet und versendet, die Unternehmenskommunikation erfolgt heute auf vielfältigen Wegen. DSGVO-konforme Messenger auf dem Smartphone wie Signal, Threema, Hoccer, SIMSme und Wire auf dem Smartphone spielen dabei ebenso eine Rolle wie Slack und RocketChat. Groupware-Lösungen wie Zimbra, Microsoft’s Office365 oder Google’s G Suite sind wichtige Werkzeuge der digitalen Unternehmenskommunikation. Ob das immer mit dem Datenschutz Hand in Hand geht, muss jedes Unternehmen für sich genauestens prüfen. Aber der klassische Brief ist hier nicht mehr existent. Das Team von invoicefetcher® setzt beispielsweise RocketChat für die interne Kommunikation ein. Auch hier arbeitet das Unternehmen ausschließlich auf eigenen Servern in Deutschland.
Eines ist ganz klar: Die Zukunft wird digital. Das Schönefelder Unternehmen invoicefetcher® wird dabei eine wichtige Rolle spielen. "Wir müssen unsere digitale Zukunft jetzt gestalten. Unser Ziel mit invoicefetcher® ist es, zum Standard und Direktauslieferer des digitalen Rechnungsaustausches zu werden. Bis dahin bauen wir für jedes Unternehmen unsere eigene Anbindung und holen digitale Rechnungen automatisch ab", führt Strauch aus. Warum heute noch immer Rechnungen per Post versendet werden, sind dem Jungunternehmer ein Rätsel. Die Frage sei außerdem, was die Post zu tun gedenkt, wenn das Briefaufkommen in Zukunft gegen Null geht. Steigt das Porto dann ins Unendliche, um das Unternehmen nicht zu gefährden?